Zwölfhundert Jahre lang war Konstanz Sitz des größten deutschen Bistums und das Konstanzer Münster Bischofskirche. Ende des 6. Jahrhunderts wurde die erste Kirche in die Reste des römischen Kastells gebaut. Vom karolingischen Nachfolgebau ist heute nur noch die Krypta vorhanden. Nach dem Einsturz der Kirche im Jahr 1052 wurde sie im romanischen Stil neu aufgebaut. In dem folgenden Jahrhundert wurde die Kirche immer wieder erneuert und als Repräsentationskirche dem Zeitgeschmack angepasst. So lassen sich heute alle Phasen der Kunstgeschichte nachweisen: Die romanische Säulenbasilika wurde in der Gotik durch Seitenkapellen ergänzt. Ein Brand im Jahre 1511 führte zum Neubau des Westwerks und Einbau der Renaissance-Empore. An die Barockzeit erinnern die beiden Seitenaltäre. Der letzte Bischof Dahlberg ließ den Chor klassizistisch umgestalten. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche farbige Glasfenster, die zum Teil Jugendstilelemente beinhalte.
Die Seitenschiffe des Konstanzer Münster sind jeweils mit einer Reihe von acht Seitenkapellen geschmückt. Ihre Ausstattungen sind von wohlhabenden Konstanzer Familien, Domherren und Bischöfen gestiftet worden. Die Margareten-Kapelle mit ihren Wandmalereilen an der Südseite ist für das stille Gebet der Gläubigen reserviert.
Neben der Krypta befindet sich die Grabkapelle des wichtigsten Konstanzer Heiligen Bischof Konrad, ausgemalt im Beuroner Malstil. Die Konradikapelle grenzt an die Mauritius-Rotunde mit einer Nachbildung des Heiligen Grabes. Noch heute ist die Kapelle Station auf dem Schwabenweg, einer Teilstrecke des Jakobsweges. Der Zugang erfolgt über den Kreuzgang. Von dort aus ist auch die Sylvester-Kapelle zugänglich, welche 1472 mit einem Passionszyklus ausgemalt wurde.
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