Einer Überlieferung zufolge soll die Klosteranlage bereits 965 von Graf Kuno von Öhningen, einem damals bedeutenden Grafengeschlecht, gegründet worden sein. Doch die Urkunde dazu ist gefälscht. Mauerreste aus dem 12. Jahrhundert machen eine Gründung zur Zeit des Konstanzer Bischofs Ulrich wahrscheinlich (1111 – 118). Von den insgesamt elf in Baden-Württemberg errichteten Chorherrenstiften ist die Öhninger Anlage die am besten erhaltene. Die auf acht Jahre angesetzten Renovierungsarbeiten haben eine erstaunliche Fülle an Funden hervorgebracht, die dem Kulturdenkmal zu internationaler Bedeutung verhelfen. Neben der Sanierung der Klostergebäude ist insbesondere die Wiederherstellung des Stiftsplatzes und der historischen Gartenanlagen vorgesehen. Die ehemalige Stiftskirche dient heute der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche. Der Konstanzer Fürstbischof Jakob Fugger von Kirchberg ließ 1604 bis 1626 die Kirche im Stil der Spätrenaissance neu errichten. Das Kircheninnere ist größtenteils barockisiert.
Informationen zu Führungen und den aktuellen Öffnungszeiten finden Sie hier »