2016 – Ein Jahr für Imperia
16.01.2016
Lebendiges Mittelalter im dritten Jahr des Konstanzer Konziljubiläums 2014 – 2018
Die Imperia im Konstanzer Hafen ist eine Stein gewordene Ode an die heimliche Macht der Frauen. Auf ihren Händen balanciert sie Kaiser und Papst. Die neun Meter hohe Statue der Kurtisane erinnert kokett an die Zeit des Konstanzer Konzils vor 600 Jahren, als am Bodensee ein neues Kirchenoberhaupt gewählt wurde und gleichzeitig die Prostitution florierte. 2016, im Jahr des „lebendigen Mittelalters“, eröffnen sich Besuchern der Stadt Einblicke ins mittelalterliche Alltagsleben und in die Welt der Frauen.
Filmfestival „Horizontale“ – Filme zur käuflichen Liebe
Ruth Bader, Geschäftsführerin der Konzilstadt Konstanz, freut sich auf neue Einblicke: „Dabei setzen wir die Vergangenheit immer in Bezug zur Gegenwart. Die Imperia ist beispielsweise der Anlass dafür, dass wir uns beim Filmfestival ‚Horizontale‘ mit der heutigen Situation von Prostituierten beschäftigen.“ 700 hauptberufliche Hübschlerinnen erwirtschafteten sich während der Konzilzeit in Konstanz mit käuflicher Liebe ihren Lebensunterhalt. Die Horizontale rückt die heutige Prostitution vom 21. bis 24. Januar 2016 ins Rampenlicht.
Stadtführungen auf den Spuren des Konzils
Unter dem Titel „Liebe und Fegefeuer“ ermöglicht 2016 erstmals eine Stadtführung einen Blick in die damaligen Hurenhäuser und Ehebetten des Mittelalters. Die strikte Kirchenmoral der Zeit und die entsprechenden Hintertürchen sind die Themen des neuen Rundgangs. Bei verschiedenen inszenierten Führungen zum Konzil wird das Ränkespiel der Mächtigen greifbar, wenn mittelalterliche Zeitgenossen im Kostüm mit den Gästen der Stadt plaudern.
Ausflug ins Mittelalter
Am letzten Maiwochenende 2016 (28. und 29. Mai) kann man sich in der historischen Altstadt von Konstanz auf einen „Ausflug ins Mittelalter“ begeben. Ritter zeigen Fecht- und Schwertkämpfe, Narren und Gaukler mischen sich unter die Leute. An diesem Wochenende finden in bekannten aber auch in sonst verborgenen Orten des Konzilgeschehens Konzerte, Lesungen und Führungen statt.
Mittelalterliche Schifffahrt auf dem Bodensee
Schon im Mittelalter wurden Lastensegler zum Warentransport übers Wasser genutzt. Der Nachbau einer solchen Lädine nimmt heute Passagiere für kleine und große Ausfahrten mit auf den See. Der 17 Meter Rahsegler aus Holz fährt von Mai bis Oktober 2016 an fast allen Wochenenden in Konstanz ab.
Open Air-Theater vor Prachtkulisse
Das Theater Konstanz greift den historischen Krimi „Der Name der Rose“ von Umberto Eco für eine Freilichtaufführung auf und verwandelt den Münsterplatz vom 24. Juni bis 24. Juli 2016 in eine Benediktinerabtei und macht ihn so zur Spielstätte. Auch das 2014 uraufgeführte Konzilstück „Konstanz am Meer“ steht im Anschluss noch einmal auf dem Spielplan.
Handgemachtes in der Konstanzer HandWerkStadt
Auf der liebsten Flaniermeile der Konstanzer wird vom 5. bis 8. Mai 2016 gehämmert und geschweißt, geschnitten und gebacken. In den offenen Werkstätten der HandWerkStadt am Hafen werden die heutigen Kunstkniffe von Berufen mit langer Tradition gezeigt. Auch das jetzige Arbeitsleben engagierter Handwerkerinnen wird thematisiert.
Musikfestival „Europäische Avantgarde um 1400“
SWR2 und die Konzilstadt präsentieren im Rahmen des Festivals „Europäische Avantgarde um 1400“ mehrere Ensembles, die Musik der Zeit an mittelalterlichen Spielstätten aufführen. Themenschwerpunkt vom 30. September bis zum 3. Oktober 2016 ist „Stimmen der Welt – Musik der Religionen“.
Illuminationen
Historische Gebäude in der Konstanzer Altstadt werden im Herbst zur Projektionsfläche des Illuminationen-Spektakels. Bilder und kurze Filme machen Gebäude, die während des Konzils in der Stadt eine Rolle spielten, so zur Leinwand. Geplant ist das Kunstspektakel als einwöchiges Event im Oktober 2016.
Informationen zu den kulturellen Angeboten:
Konzilstadt Konstanz | Marktstätte 1 | 78462 Konstanz | Deutschland | Tel.: +49 7531 363 270 | info@konstanzer-konzil.de | www.konstanzer-konzil.de