Du möchtest etwas Besonders anschauen? Einen gemütlichen Ausflug unternehmen? Dann lege ich dir die „Verweilorte“ in Vorarlberg ans Herz. Bei allen handelt es sich um außergewöhnliche Bauwerke in der Stadt oder in der Natur. Sie sind leicht zu erreichen, zum Beispiel mit einer kurzen Wanderung kombinierbar. Und: Es ist einfach schön und geruhsam dort. Drum verrate ich dir jetzt meine 5 Lieblings-Verweilorte:
Die Türe im vierten Stock des vorarlberg museums versteckt sich ein bisschen. Notfalls frag‘ nach ihr. Reingehen lohnt sich: Du findest dich in einem schwarz ausgekleideten Raum mit einer Sitzbank im Zentrum. Vor dir ein riesiges Fenster mit Blick auf den Bregenzer Hafen und den Bodensee. Du siehst, dass unten munteres Leben herrscht. Doch du hörst nichts. Im Raum ist es ganz still und du hast alle Zeit der Welt, die Szenerie am See zu betrachten.
Fast überall auf der Welt schauen Bushaltestellen ähnlich aus. Nicht jedoch in Krumbach im Bregenzerwald. Dort kam ein privater Verein vor ein paar Jahren auf die Idee, Architekturbüros aus aller Welt zu fragen, ob sie Bushaltestellen für das Dorf entwerfen möchten. Für einen Bregenzerwald-Urlaub als Honorar, mit Unterstützung durch heimische Architekten und Handwerker. Siehe da: Die Architekten sagten zu. Seither erstaunen 7 ganz und gar ungewöhnliche „Wartehüsle“ Besucher. Mein liebstes? Der Stangenwald, den der japanische Architekt Fujimoto entworfen hat.
St. Arbogast kennt man in Vorarlberg. So heißt das Bildungshaus oberhalb von Götzis, ruhig im Grünen gelegen und schön für eine erfrischende Wald- und Wiesenwanderung. Die legst du am besten so an, dass du beim Wasserhaus St. Arbogast vorbeikommst. Es steht ganz in der Nähe des Bildungshauses. Der Kubus aus Beton hat lauter Löcher. Drinnen erinnern ein Brunnen und das Wasserbecken an die Kostbarkeit des Wassers. Nimm dir Zeit. Es wirkt ungemein entspannend, dem Wasser zuzuhören und die Lichtspiele zu betrachten.
Unsere Vorfahren wussten genau, welcher Ort sich am besten für eine Kirche eignet. Es sind Kraftplätze. Wer einen Sinn dafür hat, spürt diese besondere Kraft beim Besuch der Propstei St. Gerold im Biosphärenpark Großes Walsertal. Zum einen ist es die kontemplative Ruhe, die dort herrscht. Zum anderen zeigt sich die Gegenwart in aller Lebendigkeit: In Form von gekonnt renovierten Teilen der Anlage, im ansprechenden Kulturprogramm und im üppig blühenden Propsteigarten. Feines zu essen und zu trinken gibt’s außerdem.
Oberlech ist ein wunderschöner Ort für gemütliche Wanderungen. Zum einen gibt es die „Gipslöcher“ zu bestaunen – von Blumen bewachsene Krater, gebildet von der Natur. Zum anderen verbirgt sich in einem Hügel ein außergewöhnliches Kunstwerk: der „Skyspace Lech“, geschaffen vom US-amerikanischen Lichtkünstler James Turrell. Die Bergwelt von Lech am Arlberg hat ihn inspiriert, einen (fast) unterirdischen, runden Raum zu schaffen. Hinein gehst du durch den 15 Meter langen Tunnel. Drinnen siehst durch eine Öffnung in der Decke ein Bild, das sich ständig verändert, nämlich den Himmel und die Wolken. Abends strahlt der Raum in farblich wechselndem Licht.
So geht Architektur am Berg, denke ich, wenn ich das Silvrettahaus besuche. Haus und Dach bilden einen Bogen, selbstbewusst den Gletschern der Silvretta zugewandt. Holz und Stein stellen den Bezug zur Bergwelt her. Die luftige Atmosphäre wirkt erholsam, die Ruhe ebenso. Auf der 2.000 Meter hohen Bielerhöhe herrscht Stille, vor allem in der Nacht. Im Silvrettahaus kannst du nämlich übernachten. Oder einfach im Restaurant mit Terrasse den Ausblick genießen.
Mehr Orte zum Verweilen findest du hier: www.vorarlberg.travel/orte-zum-verweilen-in-vorarlberg