Ich liebe Kässpätzle, Schnitzel & Co. Doch manchmal muss es etwas anderes sein. Etwas Überraschendens. Etwas Mutiges. Wenn der Fall eintritt und ich mich gleichzeitig auf Zutaten aus der Region (vorwiegend) verlassen will, gibt es für mich zum Beispiel diese vier Adressen in Vorarlberg:
Im „Weiss“ in Bregenz steht Milena Broger am Herd. Die junge Frau aus dem Bregenzerwald lernte in Japan, Italien, Dänemark, erkochte am Arlberg zwei Gault-Millau-Hauben. Für Bregenz hat sie sich ein feines Konzept einfallen lassen: Es gibt eine Auswahl von kleinen und mittelkleinen Speisen. Tapas quasi, sodass du mehrere der Köstlichkeiten probieren kannst. Duroc Hüftspeck mit Tannenvinaigrette zum Beispiel, Bramata (grob gemahlener Maißgrieß) mit Ragout, marinierte Erdbeeren mit Geranieneis und einiges mehr. Das Ambiente im Restaurant und im Garten? Unkompliziert und herzlich.
„Mizzitant“ heißt das Restaurant in Maria Grün bei Frastanz, Dénise Amann die Patronne und Köchin. Nach Reisen durch die ganze Welt kochte Frau Amann fünf Jahre lang in ihrem Restaurant in Wien. Und begeisterte vom ersten Tag an Gäste und Gourmetkritiker. Ihrer Linie ist sie auch in Vorarlberg treu geblieben. Munter mixt sie Gerichte und Geschmäcke aus aller Welt zu wunderbaren Kreationen, bevorzugt zu Überraschungsmenüs. Ausprobieren lohnt sich. Auch, weil die „Mizzitant“ ein besonders schönes Zuhause mit Garten und Kastanienbäumen bewohnt.
Knapp 100 Einwohner zählt Stuben. Das Dorf liegt am Fuße des Arlbergs und war das Zuhause einiger Skipioniere. Koch-Pioniere sind hingegen Tobias Schöpf und Markus Gitterle. Im „Fuxbau“ haben sie sich ganz der alpinen Küche abseits von Gewohntem verschrieben. „Berg to table“ ist ihre Devise, unter der sie Frisches aus Wald, Feld und Gebirgsbächen zu Feinem komponieren. „Fux und Farm“ oder „Fux und Lamm“ heißen Themenabende. Schön ist es auch im Fuxbau. Moderne Vorarlberger Holzarchitektur und –möbel, versteht sich.
Historisches Haus – frischer Wind. Den bringen im „Hirschen“ in Schwarzenberg im Bregenzerwald, Restaurant und Hotel zugleich, seit einigen Jahren Peter Fetz gemeinsam mit Jonathan Burger, dem Küchenchef. Die jungen Herren hatten zuvor die Welt erkundet: Peter Fetz die Metropolen der USA, Jonathan Burger Neuseeland. Die internationale Erfahrung beider ist spürbar. Auch ihr intensiver Bezug zu Regionalität. So kommt es, dass Sisho-Blätter (aus Vorarlberg) und Miso-Aromen sich mit Roter Beete vereinen, Zirbenpaprika mit Lachsforelle harmoniert oder Ajvar und Bergkäse Schupfnudeln begleiten. Themenabende finden statt und auch Kulturabende unter dem Motto „Wälderness“. Ein rundum kultiviertes, besuchenswertes Haus.
Mehr über die einfallsreichen Kochkünstler*innen findest du hier: www.vorarlberg.travel/kulinarik